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Unser Garten – mitten in der Stadt / Parastu Karimi

Tete läuft weiter als sonst üblich an der Mauer entlang und staunt über eine kleinblättrige Pflanze, die sich an die Mauer klammert. Neugierig geworden, schaut er sich das Gelände hinter der Mauer an. Ganz verwildert ist es. Seinen Freunden Kasi und Eule schlägt er vor, dort einen Garten zu bauen mitten zwischen den Häusern. Gesagt, getan – Samen und Pflänzchen sind auch schnell besorgt und die Kindern sind ab jetzt jeden Nachmittag im Garten zu finden beim Umgraben, Jäten, Pflanzen, Schneiden.

„Die Sonne scheint schon heiß und die Hände schmerzen, aber die drei wissen, was sie wollen. Sie träumen von einem Wundergarten“.

Eines Tages treffen sie einen Mann: Fabio. Auch er gärtnert seit vielen Jahren auf einem Teil des Geländes in jeder freien Stunde, die er nicht im Büro arbeiten muss. Er zeigt ihnen die alten Fabrikgebäude und hilft ihnen beim Pflanzen.
Immer schöner wird der Garten der Kinder – und auch die Eltern sind begeistert, als sie ihn das erste Mal sehen und helfen mit. Schnell spricht sich die Sache mit dem „geheimen Garten“ im Stadtvietel rum. Auch andere legen jetzt Beete an, bewässern sie und machen Kompost. Streit gibt es nicht, denn man spricht sich ab. Und feiert ein großes Fest.

Ein zauberhaftes kleines Buch über das Trendthema „Urban Gardening“, Erstlingswerk der in Berlin lebenden Autorin und Illustratorin. Leider baut man ja auch in meiner Stadt gerne auf jeder frei stehenden Fläche ein Haus, was Brachen, die wir als Kinder stets voller Abenteuerlust durchstreiften, immer seltender werden lässt. Zum Glück gibt es Bücher wie dieses, die für freie Flächen plädieren und dabei nicht nur den Nachwuchs im Auge haben: in vielen Städten gibt es ja zum Glück noch solche kleinen freien Flächen, die zum Gärtnern und für andere Dinge genutzt werden.
Was mich persönlich natürlich besonders angesprochen hat, ist das im Buch vorkommene Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) – eine meiner Lieblingspflanzen. Denn die Pflanze, die Tete ganz zu Beginn an der Mauer entdeckt, ist eben jenes Kraut, welches aus dem Mitelmeerraum stammt und seit dem Mittelalter auch durch menschlichen Einfluss immer weiter nördlich geriet. In Berlin war es der Ingenieur Heinrich Seidel (1842-1906), der auf seinen Spaziergängen immer ein Tütchen mit Zimbelkrautsamen mit sich führte und damit heimlich Mauern begrünte. Eine frühe Form des „Guerilla Gardening“: alles ist halt schon mal dagewesen.
Für kleine und große Stadtgärtner ab etwa 4 Jahren.

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